Namloser Wetterspitze (2553 m) - ein Paradeberg der Lechtaler Alpen
Tourdaten: 1370 Hm, 17,6 Km, 4-5 Std.
Unter den vielen Skitourenzielen des Tourengebiets Namlos/Berwang ist die Namloser Wetterspitze eines der höchsten, längsten und großzügigsten. Ein idyllischer Anstieg über ein entlegenes Hochtal und das Almdorf Fallerschein führt zuletzt über mächtige Schlusshänge zum prägnanten, kegelförmigen Gipfel empor. Höhenmetersammler können noch die Trabanten Ortkopf oder Kreuzjoch mitnehmen, Abenteurer die Abfahrt durchs Obernamloskar wählen. Dann müsste man allerdings schon die Einkehr auf der Sonnenterrasse beim Hans in Fallerschein in den Wind schlagen!
Talort: Namlos
Ausgangspunkt: Abzeigung nach Fallerschein (Wegweiser, ca. 1180m) an der Straße Stanzach-Namlos, 150 m nach einer Brücke, 1,7 km hinter Namlos (bitte platzsparend parken).
Stützpunkt/Einkehr: Alpengasthof Kreuz und Berggasthaus Namloser Hof in Namlos (s.o.), Sennerstüberl auf der Fallerschein Alm: tripadvisor.de/Restaurant_Review-g3649130-d17631045-Reviews-Fallerschein_Alm_Sennerstuberl-Stanzach_Tirol_Austrian_Alps.html
Charakter: Mittelschwerer und langer Anstieg über eine Almstraße, ein langgezogenes Hochtal und mächtige, teils steile Hänge zum Gipfel. Das Tourengelände und die Umgebung (Auslaufbereich von Steilflanken) erfordern lawinenkundliches Beurteilungsvermögen und entsprechendes Können (sicheres Spitzkehrengehen in steilem Gelände).
Beste Jahreszeit: Februar bis April
Exposition: SW, W, N
Lawinengefahr: mittel bis hoch (Man beachte auch – vor allem bei Erwärmung – die Gefahr aus den steilen Gras- und Schrofenhängen oberhalb der Route beim Anstieg durchs Tal.)
Orientierung/Route: Zunächst folgt man dem asphaltierten und beschilderten Fahrweg ins Sommerbergtal bis zum Almdorf Fallerschein (1302 m, 45 Min.). Weiter taleinwärts über freie Almflächen und lichten Wald bis zum Beginn des tiefen Einschnittes des Sommerbergbachs. Über den Sommerweg (in Aufstiegsrichtung) rechts des Bachs an den steilen Uferhängen entlang (bei harter Schneeauflage oder Vereisung besser mit Harscheisen oder zu Fuß begehen) bis zum weit ausladenden Becken der Sommerbergalm-Weideflächen. Weiterhin bis zum Talschluss rechts haltend, erst dann in einem weiten Linksbogen sanft ansteigend unterhalb des Ortkopfs an der Almhütte vorbei und anschließend durch „d‘ Wanne“ hinauf in eine weite Einsattelung (Putzenjoch, 2050 m, 2 ½ Std.) am Fuße der Südflanke der Namloser Wetterspitze. Aufstieg im linken Bereich, dem breiten Südwestrücken, in zahlreichen Spitzkehren, stellenweise auch steil. Erst zuletzt legt sich der Hang wieder etwas zurück und man erreicht unschwierig die Gipfelfelsen und das Kreuz. Wer noch nicht genug hat, kann Kreuzjoch (2185 m) oder Ortkopf (2314 m) logisch mit einbinden. Egal wie man es macht, um einen Einkehrschwung beim Hans in Fallerschein und seiner wunderbaren Sonnenterrasse auf dem Sennerstüberl kommt man fast nicht herum!
Abfahrt: Spannende Alternative durch das Obernamloskar (Exposition: O, SO) bei ausreichender Schneelage (Stufe mit dichtem Latschenbewuchs) direkt nach Namlos; dann per Anhalter zum Parkplatz zurück oder für Fahrgelegenheit sorgen.
Karte: Kompass Blatt 24, Lechtaler Alpen / Hornbachkette, 1:50.000 oder AV-Karte Lechtaler Alpen 3/4, 1:25.000
Text: Alix von Melle