Die Auswahl der Türme im Buch reicht von bekannten Exemplaren wie dem Schijenzan im Rätikon über die verrückten Nadelspitzen im Höllengebirge bis zu den Plaisirrouten an den Cinque Torri in den Dolomiten. Alle Touren haben jedoch eines gemeinsam: Die sehr markante Form des jeweiligen Turms und eine außergewöhnliche Exponiertheit. Der größte Anteil der Routen liegen im Bereich UIAA IV und V. Alle Türme wurden von mir selbst erklettert und penibel recherchiert. Im Buch enthalten sind verlässliche Informationen für die Besteigung; jede Tour ist mit einem detaillierten Topo illustriert und meine GPS-Tracks stehen zum Download bereit. Viele aussagekräftige Bilder regen an zum Stöbern, Träumen und Planen.
Was ist das Besondere daran, auf Türme zu klettern? Schon beim ersten Anblick eines schönen Felsturmes sind wir begeistert. Wenn wir eine schlanke Granitnadel in den Himmel ragen sehen, finden wir das toll. Es ist etwas Außergewöhnliches. Jeder – egal ob Kletterer oder nicht – zückt seinen Fotoapparat. Auch die Jahreszeit spielt übrigens keine Rolle: Wenn wir mit Tourenski im Pulverschnee unterwegs sind und ein markanter Turm in Sichtweite steht, zieht er wie magisch unsere Augen auf sich. Aber natürlich ist es umso schöner, in der Klettersaison eine schlanke Spitze zu sehen. Wenn wir dann wissen, dass wir diese gleich erklettern werden, schlagen unsere Herzen sofort höher. Aber wir dürfen uns nicht den Schneid abkaufen lassen. Ein Turm wirkt immer abweisender und schwieriger als eine andere, „normale“, Klettertour. Jeder Turm ist exponiert. Freistehend. Sonst wäre es kein Turm. Es ist ein völlig anderes Gefühl, maximal luftig, sozusagen „in den Himmel“ zu klettern, als in einer Wand oder Verschneidung im steilen Fels unterwegs zu sein, wo es „nur“ auf einer Seite nach unten geht. Wir können unser Kletterkönnen an schwierigen Türmen herausfordern. Aber es gibt auch sehr beeindruckende Säulen, die selbst von Gelegenheitskletterern bezwungen werden können.
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